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Re:build the future! CSMM fordert: Weniger Normen mehr Freiräume

München, 25.04.2023 | Eine immense Anzahl an Richtlinien und Normen überfrachtet derzeit die Bau- und Planungsprozesse. Ausgerechnet in einer gesellschaftlichen Situation, in der Wohnungsnot, verfehlte Klimaziele und fehlende Impulse für Wirtschaftswachstum belasten, sind schnell umzusetzende und nachhaltige Lösungen gefragt. Das Bauen im Bestand bleibt vielbeschworener Hoffnungsträger, erweist sich aber als langwierig, kostenintensiv und komplex. Timo Brehme, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Planungs- und Beratungsunternehmens CSMM, das seit 20 Jahren für seine visionäre Büroarchitektur und Arbeitsweltkonzepte im In- und Ausland bekannt ist, fordert deshalb die Abkehr von einem Übermaß an regulatorischen Begrenzungen. „Die Zeit läuft allen davon. Es geht um einen visionären Umgang mit dringend notwendigen Bauvorhaben“, und führt aus: „Als Architekten sind wir vor allem gestalterisch und beratend gefragt, eine Möglichkeitsarchitektur zu realisieren, die ökologisch nachhaltig, wirtschaftlich realisierbar und für Menschen gemacht ist. Tatsächlich sind uns aber die Hände gebunden.“

Seit einigen Jahren gehören Normen zu den Kostentreibern in der Baubranche. "Häufig sind wir als Planende gezwungen, den teuren Höchststandard anzusetzen, anstelle des bautechnisch eigentlich notwendigen", erläutert Brehme. „Unser Fokus sollte auf den Nutzungsanforderungen liegen, für deren intelligente Realisierung wir mehr Spielraum benötigen.“ Doch welches sind die konkreten Stolpersteine, die den Bauprozess erschweren und verlangsamen? Wo finden sich für Planer:innen und Architekt:innen wirksame Stellschrauben, um die Revitalisierung des Gebäudesbestands als elementaren Hebel der Branche für den Klimaschutz zu beschleunigen?

"Gesetzliche Anforderungen an Schall- und Brandschutz sind für die meisten Planenden das größte Hemmnis beim Bauen im Bestand", resümieren Architects for Future (A4F) in ihrer Umfrage mit bestandserfahrenen Kolleg:innen vom Dezember 2020. Dass Revitalisierungen von Altbauten an den Standards für Neubauten gemessen werden, macht die Sache zusätzlich kompliziert. Befreiungen oder Kompensationen für Bestandsbauteile, die nicht den aktuellen Normen entsprechen, sind häufig möglich, jedoch immer mit einem höheren Aufwand verbunden. „Um den Gebäudebestand rasch klimaneutral auszurichten, müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst werden“, fordert Timo Brehme. „Dazu gehören das Gebäudenergiegesetz ebenso wie die Bauordnung und die Baunutzungsverordnung sowie die Normen zum Bauen", fordern die Architekturgestalter:innen von CSMM.

Konzepte der „Möglichkeitsarchitektur“ sorgen für Wertsteigerung

Die Suche nach Auswegen, die weniger Komplexität und mehr Freiräume bei der Revitalisierung von Altbauten zugunsten kreativer Lösungen aufweisen, verfolgt auch der sogenannte "Gebäudetyp E". Der von der Bundesarchitektenkammer forcierte Gebäudetyp reduziert die Normen auf die baurechtlich notwendigen und verzichtet auf solche, die den Komfort betreffen. Neben dem bestehenden System der Gebäudeklassen könnte der Gebäudetyp E zusätzlich in der Bauordnung verankert werden. Dabei steht das E sowohl für "einfach" als auch für "experimentell". Auftraggeber:innen könnten in Abstimmung mit den Planenden festlegen, welche Normen sie in ihrem Bau umgesetzt haben wollen. 
 
„Die Reduzierung auf Kernanforderungen würde Raum für innovative Lösungen im Bereich der Nachhaltigkeit eröffnen und finanziellen Spielraum schaffen“, vermittelt Timo Brehme. "Unsere eigentliche Aufgabe ist es, den vorhandenen Raum bestmöglich für verschiedene Nutzungsanforderungen auszunutzen, durch intelligente Gebäudestrukturen auch hybride und sich wandelnde Nutzungskonzepte zu stärken.“ CSMM knüpft mit dieser Forderung an Beratungsprojekte an, für die das Unternehmen seit Jahren als engagierter Partner vieler Investoren konsultiert wird. „Wir sprechen von einer „Möglichkeitsarchitektur“.

Es geht darum, eine architektonische Hülle zu entwerfen, die im Laufe der Zeit von Hotel bis Büro viele verschiedene Nutzungsoptionen zulässt. Dies muß nicht nur über Jahre, sondern kann sogar innerhalb eines Tages gelten, wenn Flächen tagsüber den einen und nachts einen anderen Nutzungszweck verfolgen“, verdeutlich Brehme. „Wenn ein weiteres Flächenwachstum nicht möglich ist, müssen wir die vorhandenen Flächen deutlich intelligenter ausrüsten, um bedarfsgerecht zu wirtschaften und sozialverträglichen gesellschaftlichen Mehrwert zu entwickeln."

Innovationsprozess gelingt nur durch Neuregelungen

Die Ampelregierung hat sich zum Ziel gesetzt, das Normungswesen zu vereinfachen und damit u.a. die Schaffung von Wohnraum voranzutreiben. Um dem neuen Gebäudetyp E den Weg zu ebnen, müsste zunächst das Bundesgesetzbuch BGB geändert werden. Ein Bauwerk sollte bei Vereinbarung des Gebäudetyps E mängelfrei sein, wenn es die bauordnungsrechtlichen Schutzziele erfüllt und den vertraglichen Anforderungen entspricht. „So könnte einfach und rechtssicher vereinbart werden, dass es sich nicht per se um einen Mangel handelt, wenn nicht alle Normen erfüllt sind. Als Expert:innen für zukunftsweisende Architektur- und Raumkonzepte sehen wir uns klar in der Verantwortung, diesen Prozess aktiv zu unterstützen - zur Steigerung der Innovationskraft innerhalb von Architektur und Bauwesen", fasst Timo Brehme zusammen.
 
Anlässlich seines 20-jährigen Firmenjubiläums im Jahr 2023 hat CSMM das Motto „Re:build the future“ zum Leitmotiv erklärt, um Potenziale aufzuzeigen, die in der Baubranche aktuell ungenutzt bleiben.


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Ansprechpartner: Nicole Vesting
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