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„Großraumbüro in gut" – Der BR vor Ort bei CSMM
Quelle: BR Fernsehen, „Abendschau" am 26.02.2020, 18 Uhr, siehe Mediathek
Großraumbüros sind beliebt - aber nicht unbedingt bei den Mitarbeitern. Dass es auch anders geht, möchte der BR mit einem Besuch bei Virtual Identity, einem unserer preisgekrönten Projekte, sowie auch bei uns vor Ort im Münchner CSMM-Büro zeigen.
Wir freuen uns sehr über den Beitrag auch in BR2-Radio und online bei den BR-Wirtschaftsnachrichten. Have a look.
BR online, 27.02.2020, 16:30 Uhr:
Zeitenwandel im Großraumbüro: New Work-Zeitalter in Bayern
Großraumbüros sind beliebt - aber nicht unbedingt bei den Mitarbeitern - weil zu laut, zu voll, zu schlechte Luft und Schreibtische wie in der Legebatterie. Dass es auch anders geht, beweisen Innen-Architekten aus München.
Das Großraumbüro hat sich in der Arbeitswelt längst breitgemacht. Oft nicht zur Freude derer, die darin arbeiten müssen. Büroarchitekten aus München sind für ihre Interpretation von Großraumbüros gerade mehrfach mit den German-Design-Award ausgezeichnet worden.
Büros sind nicht mehr nur zum Arbeiten da
Eines dieser Großraumbüros sieht aus wie ein Laden für Designermöbel. In der Mitte eine Halle mit Couchlandschaft und großer Treppe wie im Amphie-Theater. Seitlich, hinter großen Glastüren Meeting-Räume und ganz hinten ein langer Esstisch der aus einer großen, offenen Gemeinschaftsküche herauswächst.
Das Gebäude ist der alte Bahnhof von Thalkirchen, heute die Geschäftsräume von Virtual Identity, einem Anbieter digitaler Dienstleistungen. Das Großraumbüro hat gerade den German Design Award gewonnen. Zwei Dinge waren beim Bau sehr wichtig, erzählt Ralf Heller, der Firmengründer.
„Das eine war, eine Begegnungsstätte – in diesem Wortsinn – zu haben. Wir nennen das hier auch die Piazza, hier den großen Raum. Da können bei der Sommerfeier 400 Leute Party machen. Am Wochenende kommen zum Beispiel aber auch Softwareentwickler, eine ganze Community, da machen 150 Leute einen Hackaton. Da kann man sich also begegnen und andererseits auch Rückzug haben.“ Ralf Heller, Firmengründer Virtual Identity
Überlegte Konzepte mit effizienter Raumnutzung
Links und rechts von der Halle sind die Rückzugsräume: Vier, sechs oder auch mal acht Arbeitsplätze stehen mit PCs hinter großen Glasscheiben. Diese Räume bieten Platz, wenn man für sich allein etwas abarbeitet, also für Momente der Konzentration und Anspannung.
Entspannung ist auch eingeplant. Es gibt einen Kicker in einer abgeschirmten Ecke. Eine Tischtennisplatte, ein Skateboard, ein Fußball liegen bereit. Platz ist dafür ja auf der Piazza. Die Mitarbeiter, viele um die 25 bis 30 Jahre, finden ihren Arbeitsplatz cool.
„Also ich schätze, dass es sich gar nicht wie ein Büro anfühlt. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich in ein Büro gehe jeden Morgen. Ich gehe an einen kreativen Ort.“ Diane Schüssele, 30 Jahre
„Die Freiheit von da zu arbeiten, wo du möchtest, schätze ich am meisten." Eddi Repp, 26 Jahre
Prämiertes Raumdesign Made in Munich
Entwurf und Umsetzung kommen vom Münchner Architektenbüro CSMM, das sich auf Bürokonzepte spezialisiert hat und auch selbst in einem Großraumbüro im Kunstpark Ost arbeitet. Rund 60 Mitarbeiter sitzen sich an einer beeindruckend langen PC-Schreibtischtafel gegenüber. Das spart natürlich Platz im Vergleich zu Einzelbüros.
Für Telefonate, Kundengespräche, Teambesprechungen gibt es kleine abgetrennte Büros - und in der Mitte des Großraums sind Gemeinschaftsflächen mit Sofas und Teppichen, Theken, Küche und Veranstaltungsraum. Arbeiten darf jeder wo er will.
New Work - Schlagwort mit ganz konkretem Inhalt - und Gefühl
Weg von der Notwendigkeit, hin zur Möglichkeit nennt dieses Konzept der Architekt und New Work- Spezialist, Sven Bietau:
„Der große Unterschied zwischen Möglichkeitsraum und Nötigkeitsraum ist: Der Nötigkeitsraum ist der Ort wo ich Dinge abarbeiten muss, da steht nur die Abarbeitung im Vordergrund. Wir wollen Räume schaffen, die kreativ sind, die Kreativität unterstützen, die Innovation unterstützen, die Möglichkeiten bieten sich zu entfalten und positiv auf die Arbeit auswirken." Sven Bietau, Architekt CSMM
Style ist keine Frage des Geldes
Die prämierten Großraumbüros sind chic. Das Raumdesign spielt dabei eine wesentliche Rolle. Der Arbeitgeber drückt mit Design und Ästhetik dem Mitarbeiter seine Wertschätzung aus.
„Nein, das ist nicht teurer, im Gegenteil. Man kann gutes Design für kleines Geld machen. Es ist tatsächlich eine Entscheidung, oftmals über die Materialien oder die Formen oder die architektonische Sprache und das ist kein Thema von Geld."
Bürodesign ist ein stetiges Weiterentwickeln
Ganz neu bauen muss man ein Großraumbüro nicht, wenn man etwas verbessern will. Es gibt auch kleine Maßnahmen, gerade in Sachen Akustik, mit denen sich die Arbeitswelt verbessern kann. Und: Fertig ist ein Büro eigentlich nie – es gibt immer neue Herausforderungen und neue Lösungen für eine stetige Weiterentwicklung.