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Politik

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Endlich: Die Politik reagiert auf die Lethargie beim Wohnungsbau

Leere Büroimmobilien und gleichzeitig zu wenig Wohnraum: Das Bauministerium reagiert auf diese Problematik und will den Umbau leerstehender Gewerbe- und Büroimmobilien zu Wohnungen durch Kredite mit niedrigen Zinsen in Höhe von 120 Millionen Euro fördern.

Das sind erstmal gute Nachrichten – allerdings stellen sich drei grundsätzliche Fragen:

Ist die Höhe der Förderung angesichts der großen Herausforderungen ausreichend? Nutzungsänderungen in Gewerbegebieten sind grundsätzlich denkbar – doch wie realistisch lassen sich diese umsetzen, wenn durch Wohnen gewinnbringende Gewerbesteuer für die Kommunen wegfällt? Wie kann man den Interessenkonflikt zwischen Kommunen, Projektentwickler und Investoren lösen – auch in Hinblick auf große bauliche Veränderungen und ihre Wirtschaftlichkeit?

Nur ein Dreiklang wird Veränderung schaffen: Die Baubranche wird erst reagieren und Wohnraum schaffen, wenn ein langfristiger und klug durchdachter Dreiklang zwischen den Akteuren „Geld“, „Nutzungsänderung“ und „Erleichterung von Bauvorschriften“ herrscht. Das bedeutet, dass es nicht nur innovative Konzepte für ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Arbeiten, Wohnen und Freizeit braucht, um ein Gewerbegebiet fürs Wohnen attraktiv zu machen. Bei potenziellen Investoren wird die Frage nach einer baulichen Erleichterung laut: Nur wenn es Änderungen in Bezug auf ESG-Richtlinien, Brandschutz und Akustik gibt, ist die Wirtschaftlichkeit eines Umnutzungskonzeptes sinnvoll. Hier ist weiterhin die Politik gefragt: Wir brauchen mehr und neue wegweisende Entscheidungen, damit diese gute Idee auch tatsächlich umgesetzt werden kann – Geld allein ist als Motivator zu wenig Anreiz.

Wir sind überzeugt, dass diese Veränderungen ein riesiges Potenzial für uns Architekten bergen. Wir haben die Verantwortung auf gesellschaftliche Bedürfnisse und Nöte zu reagieren und können dazu beitragen, dass durch architektonische Umnutzungen neue Urbanität, Identität und Dynamik entsteht – und wir so langfristig lebenswerte Orte schaffen können.

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